Presse Wort.lu: Audit ohne „Fußvolk“

Polizeigewerkschaft SNPGL widerspricht Minister

Luxemburg. Wurde das Polizeiaudit lediglich aufgrund von Anhörungen der Führungskader erstellt? Das behauptete zumindest die Polizeigewerkschaft SNPGL gestern in einer Stellungnahme.

Mit dem Schreiben reagierte der SNPGL auf die Antwort des Ministers für Innere Sicherheit, Etienne Schneider, auf eine parlamentarische Anfrage von Nancy Arendt. Die Abgeordnete hatte sich erkundigt, ob es stimme, dass das „Syndicat National de la Police Grand-Ducale“, nicht so wie die anderen Personalvertretungen angehört worden sei.

Schneider hatte vorgestern erklärt, der SNPGL habe genau die gleichen Möglichkeiten gehabt, sich zu äußern wie alle anderen Personalvertretungen auch. Die Gewerkschaft habe sich außerdem nie bei ihm darüber beschwert, sich nicht ausführlich genug äußern zu können.

„Ganz einfach falsch“

„Das ist ganz einfach falsch“, schrieb das Komitee der Gewerkschaft gestern. Der SNPGL habe von Beginn an die Vorgehensweise des Auditors kritisiert. Es seien Schreiben an den beigeordneten Generaldirektor verfasst worden und es habe diesbezüglich zahlreiche Gespräche mit den einzelnen politischen Akteuren, darunter auch der Partei des Ministers für Innere Sicherheit, gegeben. Bei Bedarf könne die Gewerkschaft jeden einzelnen ihrer Schritte belegen.

Das habe aber alles nichts gebracht, denn das Audit sei ohne ernsthafte Einbindung des „Fußvolks“ erstellt worden, schreibt der SNPGL. Die externe Bestandsaufnahme der Polizei sei fast ausschließlich aufgrund der Anhörungen von Führungskadern verfasst worden, die dann selbst bestimmt hätten, welche Personen aus dem „Fußvolk“ befragt werden sollten.

„MindForest“ hat sich entschuldigt

Der SNPGL habe bei zahlreichen Gelegenheiten versucht, „MindForest“, den externen Auditor, auf diese Missstände hinzuweisen, damit das Gutachten repräsentativ wird und das Funktionieren des Polizeiapparates getreu wiedergebe. Man habe gefordert, dass alle Gewerkschaftsmitglieder befragt würden und das habe „MindForest“ auch mündlich zugesagt.

Das Versprechen sei allerdings nicht eingehalten worden. Der Auditor habe sich sogar in der Sitzung mit dem Minister am 28. Juli, für dieses Versäumnis entschuldigt. (str)

 

 

Luxemburger Wort vom Donnerstag, 27. August 2015, Seite 18 (13 Views)

 

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