Presse Wort.lu: Eklat bei Vereidigungszeremonie

Statt 49 leisteten nur 48 Polizeiinspektoren ihren Diensteid

Ministerium entzieht Rekruten das Statut des „volontaire de police“ in letzter Minute

VON STEVE REMESCH

Nur wenige Minuten vor der Vereidigung von 49 neuen Polizeiinspektoren, kam es gestern zu einem Zwischenfall. Einem Absolventen der Polizeischule wurde noch vor Ort das Statut des Polizeischülers entzogen.

Eigentlich sollte die feierliche Zeremonie gestern Nachmittag in der Abtei der glänzende Höhepunkt der dreijährigen Ausbildung von 49 Polizeirekruten werden. Sie sollten nacheinander ihren Diensteid auf die Fahne der Sicherheitskräfte ablegen und vom Minister ihr Abschlussdiplom erhalten, bevor sie ab kommenden Sonntag bei der Reserveeinheit UGRM zum Dienst antreten.

Überschattet wurde die Feier dann allerdings von einem Zwischenfall: Statt 49 angehenden Inspektoren durften nur 48 ihren Eid leisten. Einem Polizeischüler wurde Minuten vor Beginn der Zeremonie das Statut des Polizeischülers aberkannt.

LW-Informationen zufolge war der junge Mann wie alle anderen Polizeischüler auch mit seiner Familie zur Vereidigungszeremonie gekommen. Bei seinem Anblick sei dann aber eine gewisse Hektik bei den Verantwortlichen der Polizei aufgekommen.

Es wurde telefoniert bis schließlich ein Mitarbeiter des Ministeriums herbeigeeilt sei, der dem Rekruten ein Schreiben zustellte, aus dem hervorging, dass dem jungen Mann das Statut des „volontaire de police“ aberkannt würde. Erst dann, mit zehnminütiger Verspätung, wurde mit der Zeremonie begonnen.

Offenbar wurde diese Entscheidung reichlich spät getroffen. Wie es heißt, war das entsprechende Dokument erst am vergangenen Freitag per Einschreiben an den angehenden Polizisten verschickt und noch nicht zugestellt worden.

Im Vorfeld sei der Polizeischüler allerdings bereits informiert worden, dass ein Vorschlag vorliege, ihm das Statut des Polizeischülers zu entziehen. Der junge Mann habe einen Anwalt konsultiert und fristgerecht Einspruch gegen eine solche Prozedur eingeleitet – da diese der Auffassung des Juristen nach, jeglicher Grundlage entbehre.

Zum Hintergrund dieser Prozedur war gestern nichts zu erfahren. Es hieß lediglich, es gebe ein „Dossier“ zu dem Polizeischüler. Dieses bestehe bereits seit Februar. Warum das Verfahren offenbar übereilt und in buchstäblich letzter Minute abgeschlossen wurde, ist nicht bekannt.

Offenbar gab es bei der Vereidigung im September letzen Jahres bereits einen ähnlichen Zwischenfall. Einem Polizeischüler war wenige Tage vor der Zeremonie mitgeteilt worden, er werde nicht vereidigt. Er war beschuldigt worden, Fahrerflucht begangen zu haben. Die Staatsanwaltschaft stellte das Verfahren jedoch ein und der Beamte wurde später alleine im Ministerium vereidigt.

 

Luxemburger Wort vom Mittwoch, 16. September 2015, Seite 22 (92 Views)

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