Nachfolger von Jeff Neuens
Claude Bingen wird Nachfolger von Jeff Neuens als Direktor der „Police Judiciaire“.
Foto: Lex Kleren
(str) – Die Würfel sind gefallen: Claude Bingen soll der neue Direktor der „Police judiciaire“ werden. Der Ministerrat hat gestern entschieden, dem Vorschlag vom Minister für Innere Sicherheit, Etienne Schneider, stattzugeben und dem Großherzog Bingen als künftigen Kripochef vorzuschlagen.
Der studierte Ökonom Claude Bingen, Spitzname „Bingo“, trat nach einer zehnjährigen Karriere in der Privatwirtschaft im Jahr 1994 in den Polizeidienst ein – als Finanzexperte bei der „Police judiciaire“.
Vor der Presse begrüßte Generalstaatsanwältin Martine Solovieff gestern die Wahl von Claude Bingen. „Er war ein sehr guter Ermittler“, betonte sie. „Wir können sehr gut mit ihm zusammenarbeiten, und das in der Kontinuität.“
Nach der Zeit als Ermittler leitete Bingen die Polizeischule, bevor er in den operativen Bereich zurückkehrte. Am 1. Januar 2011 wurde er zum Regionaldirektor des Polizeibezirks Mersch ernannt.
Unter Polizisten genießt er einen guten Ruf, insbesondere wegen seiner Nähe zu den Truppen. So heißt es, er sei sich als Regionaldirektor bei Einsätzen nie zu schade gewesen, selbst mit anzupacken, wenn Not am Mann war.
Sein bisheriger Zuständigkeitsbereich wird nach der Reform ohnehin verschwinden: Mersch und Grevenmacher werden zur Polizeiregion „Centre-Est“ verschmelzen.
Wie lange Claude Bingen – immerhin ein Mittfünfziger – die Kripo führt, bleibt abzuwarten.
Neuens darf bleiben
Der bisherige Chef der Kriminalpolizei, Jeff Neuens, der Anfang August nach einer Polemik um einen offenbar falschen Text zur Polizeireform geschasst wurde, wird im Polizeidienst bleiben. Wie Minister Etienne Schneider betonte, soll er in Zukunft die Verantwortung für die Umsetzung der Datenschutzbestimmungen bei der Polizei übernehmen.