PRESSE Wort.lu Musée de la Police Grand-Ducale Warten auf „Mokuchsdag“

Museumsfreunde zwischen Hoffnungsschimmer und Unsicherheit

Für Minister Etienne Schneider ist das Gebäude des Polizeimuseums weder eine attraktive noch eine funktionelle Struktur.

Für Minister Etienne Schneider ist das Gebäude des Polizeimuseums weder eine attraktive noch eine funktionelle Struktur.
Foto: Laurent Ludwig/LW-Archiv

(str) – Dutzende von leuchtend roten Feuerwehrautos teilen sich seit Jahren die staubigen Lagerhallen in Colmar-Berg und Leudelingen mit kistenweise Erinnerungsstücken: Ein Feuerwehrmuseum ist versprochen, doch wie und wann, das steht in den Sternen.

Nun sieht es so aus, als werde das Polizeimuseum am Verlorenkost das gleiche Schicksal ereilen: Stillstand, wenig Hoffnung und viel Frust. Denn auch die Geschichtsfreunde aus den Reihen der ehemaligen Polizei- und Gendarmerie-Korps werden erneut, so scheint es zumindest, mit lobenden Worten und blumigen Versprechen bis zum „Mokuchsdag“ vertröstet.

Hoffnung ohne konkrete Zusagen

Dabei lässt die Stellungnahme von Minister Etienne Schneider am Mittwoch im Parlament durchaus Hoffnung zu. Doch konkrete und verbindliche Zusagen blieben auch diesmal aus. Es bleibt viel „wenn“ und „aber“.

In einer Fragestunde an die Regierung hatte der ADR-Abgeordnete Fernand Kartheiser den Minister für Innere Sicherheit auf die unsichere Zukunft des „Musée de la Police grand-ducale“ angesprochen.

„Natürlich sei die Geschichte von Polizei und Gendarmerie wichtig und interessant für das Land“, betonte Etienne Schneider im Plenum. „Man sollte sie an die kommenden Generationen weitervermitteln.“ Und nicht nur die Geschichte der Sicherheitskräfte, sondern auch jene von anderen öffentlichen Diensten, etwa der Rettungsdienste und Feuerwehren.

Konzept muss her

„Aus diesen und noch aus anderen Gründen ist es für die Regierung wichtig, ein Museum zu schaffen, in das alle integriert werden können“, so Schneider. Dafür benötige es aber auch ein pädagogisches und museales Konzept. Auch weil man in diesen Berufen mit Rekrutierungsproblemen konfrontiert sei. Darüber hinaus könne ein solches Museum zu einer interessanten touristischen Attraktion werden.

Dafür benötige man aber eine attraktive und funktionelle Struktur, und diese Voraussetzung erfülle das Gebäude in Verlorenkost definitiv nicht. Dieses sei an seinem Lebensende angekommen, und angesichts des Wohnungsmangels sollte man sich die Frage stellen, ob an einem derart zentralen Ort in der Stadtmitte nicht besser Wohnraum geschaffen werden sollte.

Um sich Gedanken über das unabdingbare Konzept zu machen, habe es bereits am 2. Mai ein Treffen gegeben zwischen Vertretern des Ministeriums für Innere Sicherheit, des Innenministeriums, des Infrastrukturministeriums, des Polizeimuseums und des Feuerwehrverbandes.

Die zuversichtlichen Worte des Ministers werden bei den Museumsfreunden von Verlorenkost wohlwollend aufgenommen. Und man will keine Zeit verlieren. Deshalb werden sich Polizeimuseum und Feuerwehrverband bereits heute zusammensetzen, um die Grundlagen für ein Konzept auszuarbeiten, betont Camille Diener, der Vizepräsident der „Policemusee asbl“ auf Nachfrage.

Ob Zollverwaltung und Post sich letztendlich ebenfalls beteiligen werden, bleibt abzuwarten. Im Ministerium für Innere Sicherheit soll sich fortan Regierungsrat Frank Reimen mit der Museumsfrage befassen.

Frühestens in zehn Jahren

„Man muss sich aber auch bewusst sein, dass wir hier von einem Projekt sprechen, dass wohl frühestens in zehn Jahren fertig sein wird“, gibt Camille Diener zu. „Somit ist eigentlich klar, dass auch eine Zwischenlösung her muss.“

Inwieweit es auch hierfür Unterstützung geben wird, bleibt abzuwarten. Kulturministerium und Stadtverwaltung hatten bereits in der Vergangenheit jegliche Finanzspritzen abgelehnt.

„Ein bisschen Luft zum Atmen haben wir jetzt zumindest“, meint Camille Diener. „Es gibt eine Perspektive für in ein paar Jahren.“ Totgesagte überleben manchmal dann doch am längsten.

Das Museum darf vorerst keine Besucher empfangen.

Das Museum darf vorerst keine Besucher empfangen.
Foto: Laurent Ludwig/LW-Archiv

Verschlossene Türen

Keine Besucher mehr im „Policemusee“ erlaubt

Seit dem 9. Mai ist es nun formell: Der „Musée de la Police grand-ducale“ darf vorerst keine Besucher mehr empfangen. Eine schwerer Schlag für die Museumsfreunde, denn die hatten sich bereits umfangreich auf die publikumswirksame Teilnahme an der „Invitation aux musées“ am 20. und 21. Mai vorbereitet.

„Es ist eine Entscheidung unseres Generaldirektors“, erklärt Camille Diener auf Nachfrage. „Und ich verstehe den Mann auch“, betont er. Es habe vor Monaten eben einen Brief der Bautenverwaltung gegeben, dem zu entnehmen sei, dass das Gebäude unter Umständen baufällig sei. Es wurde der Polizei nahegelegt, keine Besucher mehr ins Gebäude zu lassen.

„Dann wurde uns jedoch vom Infrastrukturministerium versichert, es habe sich gezeigt, dass die Situation doch nicht so schwerwiegend sei“, fährt Diener fort. Doch auf eine formelle Stellungnahme warte man immer noch. Daher habe der Polizeichef als Hausherr entschieden, kein Risiko einzugehen.

Inzwischen sei aber auch Luxcontrol im Gebäude gewesen. Deren Bericht wird nun in der Hoffnung erwartet, die erforderlichen Auflagen – insbesondere im Bezug auf den Brandschutz und Fluchtwege – dennoch kurzfristig erfüllen zu können.

Source Wort.lu

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