LOKALES 18.04.2018
Europaweit wird am Mittwoch und noch bis Donnerstag früh in 18 Ländern entlang der Straßen und vor allem an den Unfallschwerpunkten geblitzt. Beim Speed- oder auch Blitzermarathon werden während 24 Stunden alle regulären Polizeieinheiten aufgefordert, mindestens eine Geschwindigkeitskontrolle pro Schicht durchzuführen. Dazu kommen auch mehrere Schwerpunktkontrollen, so wie jene am Mittwochnachmittag auf der N13 zwischen Hellingen und Frisingen.
Fotos: Chris Karaba
Kurz hinter dem Ortsausgang wurden die Fahrzeuge von einem Beamten in einem Zivilfahrzeug gemessen und dann, einen knappen Kilometer weiter an einem Picknickplatz aus dem Verkehr gewunken.
Bewusstsein statt Knöllchen
„Es geht dabei ganz klar nicht darum möglichst viele Strafzettel auszustellen“, erklärt der Leiter der Kontrolle, Chefkommissar André Schaack. „Es geht darum, den Autofahrern bewusst zu machen, mit welchen Geschwindigkeiten sie fahren und welche Gefahren das mit sich bringt. Überhöhte Geschwindigkeit ist eine der Hauptursachen für schwere Verkehrsunfälle.“ Kurzum, es sollen Leben gerettet werden.
„Damit die Straßen sicherer werden, müssen sich alle an die Regeln halten“, fährt André Schaack fort. „Verkehrssicherheit betrifft uns alle.“
Bei der Kontrolle auf der Landstraße nahe Frisingen fällt auf, dass die Polizei besonders viele Motorradfahrer aus dem Verkehr zieht – auch wenn diese gerade keinen Gesetzesverstoß begangen haben. André Schaack bestätigt diesen Eindruck: „Es ist tatsächlich so, dass wir vermehrt Zweiradfahrer anhalten.“
Auch hier stehe die Prävention im Vordergrund. Das Vorgehen schreibe sich in eine Sicherheitskampagne ein, welche die Polizei bis in den Juni hinein führe.
„Motorradfahrer sind in unseren Unfallstatistiken überrepräsentiert“, führt der Einsatzleiter aus. „Unter den Opfern sind viele Nicht-Einwohner – neben Grenzgängern auch viele Touristen, die von den schönsten Straßen des Landes für eine Ausfahrt profitieren wollen.“
Zu viele tote Motorradfahrer
Bei den Kontrollen gelte es, die Motorradfahrer zu sensibilisieren. „Deshalb setzen wir soweit wie nur möglich auch Verkehrspolizisten ein, die sich auch tatsächlich sehr gut mit Motorrädern auskennen“, führt Chefkommissar Schaack aus. „Die beziehen dann an Standorten Stellung, an denen besonders viele Motorräder unterwegs sind und sprechen die Motorradfahrer dann auf ihr Verhalten, den technischen Zustand ihres Fahrzeugs und ihre Ausrüstung an.“
Oft sei etwa der Helm zwar optisch schön aber nicht homologiert und dann oftmals auch nicht geeignet. Auch bei den Reifen und bei der Kleidung müssten Zweiradfahrer häufig auf gravierende Mängel hingewiesen werden.
In diesem Jahr sind nach dreieinhalb Monaten bereits 17 Verkehrstote zu beklagen – darunter fünf Motorradfahrer.