5. Juni 2018. 15:41 Uhr – Akt: 5. Juni 2018. 16:44 Uhr
Die umstrittene dreijährige Praktikumszeit beim Staat könnte laut Innenminister Dan Kersch (LSAP) von derzeit drei auf zwei Jahre reduziert werden.
Diese Reform der “Stage”-Zeit im öffentlichen Dienst müsste jedoch zwingend Bestandteil eines Gesamtabkommens mit der Gewerkschaft CGFP sein, sagte Kersch dem Tageblatt auf Nachfrage. Würden sich beide Seiten verständigen, würde die aktuelle 80/80/90-Regelung für angehende Staatsdiener der Vergangenheit angehören. Voraussetzung sei, dass man sich bei anderen Fragen ebenfalls verständigt, betonte Kersch.
Das derzeitige, noch unter der Vorgängerregierung abgeschlossene Abkommen sieht vor, dass Kandidaten für einen Job im öffentlichen Dienst in den ersten zwei Jahren 80 Prozent und im dritten Jahr 90 Prozent des Gehalts beziehen. Die Begründung: Sie müssten während dieser Zeit angelernt werden. Der Hintergrund für diese Verlängerung der Lehrjahre dürfte jedoch hauptsächlich die Absicht der ehemaligen CSV-LSAP-Regierung gewesen sein, die Staatsausgaben zu senken.
CGFP stellte Regelung infrage
Obwohl von ihr mitunterzeichnet, hat die CGFP diese Regelung nachträglich infrage gestellt und deren Abschaffung gefordert. Ihrer Meinung zufolge werde die “Stage”-Zeit nicht dazu genutzt, die Neuen auszubilden. Diese würden gleich in den normalen Arbeitsprozess integriert werden.
Der Regierung sowie Innen- und Beamtenminister Kersch zufolge könne derlei Neuerung nur im Rahmen eines Gesamtabkommens mit der CGFP eingebunden werden. Seit mehreren Wochen verhandeln beide Seite über eine neue Vereinbarung für die Staatsbeamten und -angestellten.