PRESSE Wort.lu Polizei auf Pulsfühlung

Im Norden pocht man mit Blick auf die Reform vor allem auf die Gewährleistung der Präsenz „um Terrain“

Seit der Fusion mit der Dienststelle in Heiderscheid zum Gemeinschaftskommissariat Turelbaach wird über die Zukunft des Polizeibüros in Grosbous
spekuliert. Laut Ressortminister Schneider wird es ohne Zustimmung der Gemeinde aber keine Schließung geben.
(FOTO: C. REISER)

V O N  J O H N  L A M B E R T Y

Ihre Info-Tour zur Polizeireform führte die Regierungsvertreter Etienne Schneider und Francine Closener am Donnerstag gen Norden. Den  sorgenvollen Gerüchten um die Schließung lokaler Polizeiämter begegnete man dabei mit Entwarnung und entwaffnenden Gesten.

Straffere und im besten Fall effizientere Organisationsstrukturen, neue Karrierewege und erweiterte Befugnisse für die Beamten … Die Polizeireform, die am Mittwoch offiziell in Kraft tritt, hat viele Gesichter. Im ländlichen Raum wird bislang aber vor allem eins wahrgenommen: die  Zusammenlegung kleinerer, zuvor eigenständiger Dienststellen zu Gemeinschaftskommissariaten.

Angst vor der Austrocknung

Seither laufen nicht nur die Gerüchte heiß um die Schließung oder die allmähliche Austrocknung von Standorten, sondern
auch viele Bürgermeister Sturm, um – nach dem Abzug von Zollämtern, Postbüros und Bankfilialen – zumindest auf dem Erhalt des lokalen  Polizeireviers zu beharren, bei dem es neben dem nahen Dienst am Bürger schließlich auch um das allgemeine Sicherheitsgefühlt geht.
Im Zuge ihrer regionalen Info-Tour zur Polizeireform waren die Regierungsvertreter Etienne Schneider und Francine Closener am Donnerstagabend in Diekirch nun bemüht, die Sorgenfalten im Landesnorden zu glätten. Zunächst einmal versprach Schneider dabei, dass ohne die Zustimmung der jeweiligen Gemeinde kein Kommissariatsstandort geschlossen werde. Dennoch werbe er eindringlich für die geschaffenen Kommissariatsgemeinschaften, da die Zusammenarbeit der Belegschaften eine größere Flexibilität, längere Besetzungszeiten der Büros und mehr Patrouillenfahrten erlaube. Gerade dies sei den kleineren Dienststellen bei einer – nur im Maximalfall – fünfköpfigen Besetzung eben kaum noch möglich.
Als eines der Hauptprobleme der Polizei hatte Etienne Schneider zuvor denn auch den weiterhin spürbaren Personalmangel benannt, auch wenn man die Rekrutierung in den vergangenen Jahren gezielt vorangetrieben habe und zu Beginn des Jahres schon 118 Polizisten mehr im Einsatz waren als noch 2014. Habe man dabei zunächst auch die Hotspots in der Hauptstadt und im Süden verstärkt, so solle in der Folge aber auch der Personalbestand über Land aufgestockt werden.  In der neuen Polizeiregion Norden, die von Ulflingen bis nach Rosport und Redingen reicht, stehen zurzeit 181 Polizisten an 13 Kommissariatsstandorten bereit, im gegebenen Fall von Einheiten der Straßenpolizei oder der Police judiciaire unterstützt.

Präsenz zeigen ist Trumpf

Flog der Polizei um Generaldirektor Philippe Schrantz seitens der rund 70 Zuhörer in Diekirch auch breite Anerkennung für ihre tägliche Arbeit  entgegen, so wurde in der anschließenden Debatte doch vor allem ein Anliegen deutlich: Standort hin, Reorganisation her, die Polizei muss für die Bürger „um Terrain“ weiter sichtbar präsent und zugänglich bleiben. Im Notfall scheint das Sicherheitsgefühl eben immer noch das höchste der Gefühle …

 

Source Wort.lu

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