LOKALES 11.09.2018
Kristina Wagner, eine junge Polizistin, hat sich für ihren kommenden Urlaub so einiges vorgenommen. Zwischen dem 22. und 30. September will sie einmal rund um Luxemburg laufen. „Das sind 345 Kilometer – wenn ich mich nicht verlaufe, was aber durchaus vorkommen kann.“
Die Idee, einmal an der Luxemburger Grenze entlangzulaufen, hatte Kristina Wagner bereits seit Längerem. Als es dann im April während eines Polizeieinsatzes zu einem Unfall kam, bei dem ein Polizist verstarb und eine Beamtin schwer verletzt wurde, hat sie sich vorgenommen, Beruf und Hobby zu vereinen und das Projekt „Running the thin blue line“ für einen guten Zweck ins Leben gerufen. „Die dünne blaue Linie auf schwarzem Untergrund steht für die Solidarität mit der Polizei. Wir sind eine Familie“, erklärt sie den Namen des Projektes. „Die blaue Farbe steht für die couragierte Leistung von Beamten im Dienst, die schwarze Farbe für die Polizistinnen und Polizisten, die im Dienst verletzt wurden oder verstorben sind.“
Mit dem Projekt will sie demnach Spenden sammeln, die zum einen den Opfern von Lausdorn zugutekommen, zum anderen an den Fonds de secours du Syndicat national de la police grand-ducale Luxembourg gehen sollen.
„Ich will darauf aufmerksam machen, dass wir Polizisten auch nur Menschen sind“, sagt die 32-Jährige. „Ich denke, dass man mit wenig viel erreichen kann.“
Mehrere Etappen
Ihren Lauf will sich Kristina Wagner in Etappen aufteilen. Eine Idee, wie lange die einzelnen Teilstücke werden sollen, hat die Polizistin – am Ende wird es dennoch von der jeweiligen Tagesform abhängen. Die bestimmt auch, wann sie letztendlich wieder in Esch/Alzette, wo sie am Samstag in einer Woche, dem 22. September, um 6 Uhr, starten will, ankommen wird. „Ich hoffe, dass ich es bis mittwochs geschafft habe. Aber es ist kein Rennen“, sagt sie.
Während ihres Laufes kann Kristina Wagner auf die Unterstützung von Freunden und Familie zählen. Und auf ihre Erfahrung. „Ich bin bereits Etappenrennen gelaufen, die ähnlich waren“, erzählt sie.
Im Alter von zehn Jahren hat sie mit dem Laufen begonnen. Vor drei Jahren wechselte sie dann zu längeren Distanzen, nahm bereits mehrmals am Luxemburg-Marathon und an Ultratrails teil. Im vergangenen Jahr beendete sie einen viertägigen Etappenlauf auf Fuerteventura, in diesem Jahr startete sie beim Marathon des Sables, musste wegen Blasen an den Füßen jedoch vorzeitig aufgeben.
Details zu den einzelnen Teilstücken und dazu, wo sie gerade unterwegs ist, wird sie vor dem Start und während des Laufs auf ihrer Spendenseite veröffentlichen. „Ich werde gegen den Uhrzeigersinn laufen, und vor allem Wander- und Radwege nutzen“, erklärt sie. Mitläufer seien jederzeit willkommen. Auch wenn es nur für ein paar Kilometer ist.