Die Dienststelle in Fels ist künftig nur noch zeitweise besetzt. Foto: Lex Kleren
Nadine SCHARTZ
Künftig ist die Polizeidienststelle in Fels nur noch zeitweise besetzt. Nun wehren die Bürgermeister der Region sich.
Künftig soll das Polizeikommissariat Ernz in Fels nicht mehr von
Beamten besetzt werden, sondern seine Türen lediglich auf Termin öffnen.
Eine Entscheidung, über die insbesondere die Bürgermeister der
Gemeinden Fels (Natalie Silva), Heffingen (Jérôme Seiler) und Fischbach
(Fränk Daems) sich nun erstaunt, aber vor allem enttäuscht zeigen, wie
aus einem Schreiben an den Minister für innere Sicherheit, François
Bausch, hervorgeht.
Ein Rückblick: Mit der Polizeireform wurde der Zusammenschluss von 22 Nachbarschaftskommissariaten beschlossen. Eine Entscheidung, die am 11. Januar 2017 in Kraft trat. Ziel dieser Maßnahme sollte ein verbesserter Dienst am Bürger sein – auch wenn dabei die Schalterzeiten reduziert wurden.
Obwohl damals zuerst vorgesehen war, die Dienststelle in Fels zu schließen, blieb sie dennoch bestehen und wurde an das Kommissariat in Junglinster angegliedert. Allerdings mit limitierten Schalterzeiten. Nichtsdestotrotz arbeiteten die Beamten aber dort und konnten bei Bedarf auch schnell eingreifen. Doch kürzlich informierte der Direktor der Region Zentrum-Osten, Arno Munhowen, Bürgermeisterin Natalie Silva nun über die geplante Schließung.
Amber Alert: ein Jahr danach
Diese zeigte sich alles andere als froh über diesen Entschluss: „Dies war so nicht abgemacht.
Bis dato hieß es immer, dass das Kommissariat bestehen bleibt.“
Immerhin müsse man bedenken, dass die nächsten Kommissariate sich in
Mersch und Junglinster beziehungsweise Diekirch und Ettelbrück befinden
würden. Aufgrund der Distanz zwischen Junglinster und den Gemeinden
Fels, Fischbach und Heffingen sei es schwierig, sich vorzustellen, dass
die Dienststelle in Junglinster künftig die Aufgabe eines
Nachbarschaftskommissariates übernehmen solle.
Versprechen nicht eingehalten
Aus diesem Grund haben Natalie Silva und die Bürgermeister aus den
Nachbargemeinden sich denn auch mit einem Brief an den Minister für
innere Sicherheit gewandt. Daraus geht hervor, dass die mögliche
Schließung zumindest schon zuvor ein Thema gewesen sein muss: „Diese
Entscheidung ist das komplette Gegenteil der Aussagen von Regionaldirektor Arno Munhowen vom 1. Juni 2018,
der uns zu diesem Zeitpunkt zugesichert hatte, dass das Kommissariat
bestehen bleibe und auf die gleiche Art wie in den vergangenen Jahren
funktioniere. Aufgrund dieser Informationen hatten wir damals ein
Treffen mit dem damals verantwortlichen Minister, Etienne Schneider,
abgesagt…“, unterstreichen die drei Bürgermeister.
Beamte bereits umgezogen
Im März 2018 hatten diese sich nämlich auch schriftlich an Minister Schneider gewandt und ihn auf die Wichtigkeit eines Nachbarschaftskommissariats hingewiesen. Nachdem die endgültige Schließung nun angekündigt wurde, bitten die drei Bürgermeister erneut um ein Treffen mit dem Minister für innere Sicherheit – diesmal mit François Bausch, „um über die Zukunft des Kommissariats in Fels vor dessen möglicher Schließung“ zu diskutieren.
Eine Anfrage, die bislang unbeantwortet blieb. Womöglich aus gutem Grund. Denn Natalie Silva wurde gestern telefonisch mitgeteilt, dass die Beamten, die bis dato in Fels tätig waren, bereits nach Junglinster umgezogen seien. Die Büros seien demnach nur noch dienstags und donnerstags zwischen 13 und 15 Uhr sowie auf Termin besetzt. Ein Umstand, über den man in der Region alles andere als glücklich ist.