Ein Teil der umstrittenen früheren Dienstwaffen der Polizei wurden Mitte Juli versteigert, wie jetzt bekannt wurde.
Das Finanzministerium hat am 17. Juli 708 alte Polizeirevolver des Typs Smith & Wesson 686 öffentlich versteigern lassen. Dies geht aus der Antwort der Regierung an den Abgeordneten Marc Baum (déi Lénk) hervor, der sich über den Hintergrund der Aktion erkundigte.
Demnach spülte die Auktion insgesamt 325.484 Euro in die Staatskassen. Sämtliche Revolver wurden von einem einzigen Bieter aus Deutschland aufgekauft. Es handelt sich dabei laut Minister um einen professionellen Händler.
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Die ehemaligen Dienstwaffen waren 2014 Gegenstand einer größeren Auseinandersetzung zwischen Polizeigewerkschaft, Generaldirektion und Ministerium, nachdem bekannt geworden war, dass es eine Reihe von Schießunfällen mit den älteren Dienstwaffen gegeben hatte. Marc Baum erkundigte sich nun bei der Regierung, ob diese technische Problem kein Sicherheitsrisiko für die Käufer bedeute.
In ihrer gemeinsamen Antwort erklären der Minister für Innere Sicherheit Francois Bausch und Justizministerin Sam Tanson, dass aufgrund der festgestellten technischen Mängel 360 Revolver aus dem Verkehr gezogen und zerstört worden seien. Die restlichen Waffen seien von der Waffenmeisterei der Polizei inspiziert und gewartet worden und erfüllten sämtliche Sicherheitsstandards des Herstellers Smith & Wesson. Darüber hinaus unterstreichen sie, dass die Schießunfälle vor einigen Jahren weniger auf die Revolver selbst, als auf die verwendete Spezialmunition zurückzuführen gewesen seien.
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Im Sommer 2017 wurde die Luxemburger Polizei mit neuen Dienstpistolen des Typs Heckler&Koch SFP9 ausgerüstet. Der Erlös aus der Versteigerung der alten Revolver floss laut Regierung in den Kauf der neuen Dienstwaffen mit ein. Es sei das erste Mal gewesen, dass die Regierung eine solche Versteigerung veranlasst habe.