PRESSE Tageblatt.lu Police Lëtzebuerg / Personaldirektor Francis Lutgen will 200 neue Polizisten pro Jahr rekrutieren

28 . August 2020 um 11.42 Uhr – Akt.: 28. August 2020 um 16.19 Uhr

Francis Lutgen, Direktor der Luxemburger Polizei-Personalabteilung, hat am Freitagmorgen in einem RTL-Interview über die neuen Einstellungspraktiken der Polizei geredet. 200 neue Polizisten sollen künftig pro Jahr eingestellt werden.

2.501 Menschen arbeiten momentan bei der Polizei in Luxemburg, davon sind 170 Praktikanten. Über die nächsten drei Jahre verteilt sollen jährlich 200 neue Polizisten und 80 Zivilisten angestellt werden. „Dann können sie bereits mitarbeiten, aber real fertig ausgebildet sind sie erst 2025“, sagt Francis Lutgen, Direktor der Luxemburger Polizei-Personalabteilung, im Gespräch mit RTL.

Bisher gab es für den Polizistenberuf ein Aufnahmeexamen – Zivilisten hat die Regierung über „GovJobs“ rekrutiert. Das System der Zivilisten wird jetzt seit kurzem auch auf die Polizisten angewendet: „Wenn man das Staatsexamen bestanden hat, kann man sich danach für eine ,épreuve spéciale’ anmelden – das vereinfacht unsere Prozedur enorm.“ 2.000 Menschen haben sich für das Staatsexamen im August eingeschrieben. „Obwohl ich nicht glaube, dass die alle zur Polizei kommen werden“, präzisiert Lutgen, „aber wir sehen Potenzial.“

Die Ausbildungsdauer werde von drei Jahren auf zwei zurückgesetzt, erklärt Lutgen: „Deswegen müssen wir unser Programm anpassen – auch weil wir wesentlich mehr rekrutieren werden.“ Es wäre nicht möglich, die geplante Anzahl an neuen Rekruten mit dem vorhandenen Material und Personal auf die bisherige Weise weiter auszubilden. Das erste theoretische Jahr soll sich in der Polizeischule abspielen, „die zweite Phase findet draußen auf dem Terrain statt und dort kann man schon verschiedene Aufgaben übernehmen“.

Die nötigen Kompetenzen

Trotz der verkürzten Ausbildungszeit sollen die neuen Polizisten die nötigen Kompetenzen haben, erklärt Lutgen: „Schlussendlich ist es die Erfahrung, die es ausmacht, und jemand, der aus der Schule kommt, hat viel gelernt, aber er ist kein fertiger Polizist.“ Es seien also nicht nur die jungen Polizisten, die sich Mühe geben müssten, sondern auch die ältere Generation, die sich um die weiterbildende Begleitung kümmern. „Da kommt sehr viel auf uns zu und das wird eine große Herausforderung“, sagt Lutgen.

Momentan wird von der Regierung das Einstellen von EU-Bürgern für den Polizistenberuf in Betracht gezogen. Lutgen ist der Meinung, dass der Nationalität zu viel Wert zugesprochen wird: „Wir hatten vor kurzem eine Person im Zivilbereich, die wir rekrutieren wollten, bei der sich im letzten Moment herausstellte, dass sie die luxemburgische Nationalität nicht besitzt.“ Es sei nur wichtig, dass die nötigen Kompetenzen vorhanden seien – dazu gehören auch die drei nationalen Sprachen. „Als Polizist muss man meiner Meinung nach Luxemburgisch reden können“, betont Francis Lutgen.

Die Sorge, ob es möglich sei, 200 Polizisten pro Jahr zu finden, bleibe. „Nicht jeder kann oder will Polizist werden“, sagt Lutgen.

Source Tageblatt.lu

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